BÖSE FRAUEN

Die Rabtaldirndln ziehen ihre Spritzen mit unbequemen Wahrheiten des Pflegealltags auf und zielen damit genau ins Zentrum unseres Verständnisses von Gut und Böse. Hintergrund ist die reale Mordserie der sogenannten Lainzer Mordschwestern, die von 1983-1989 im ehemaligen Krankenhaus Lainz über 200 Patient*innen töteten.

Was lässt Menschen, die sich der Pflege Kranker verschrieben haben, zu Todesengeln werden? Auf der Anklagebank sitzen die Lust an der Macht, über den Tod zu entscheiden und die gleichzeitige Machtlosigkeit des Pflegepersonals. Pflege geht an die Substanz, sie fordert, sie spaltet, sie führt an Grenzen. Opferbereitschaft gehört zum unausgesprochenen Jobprofil. Die brachialfeministischen Rabtaldirndln sind sich sicher, dass es eine andere Lösung als Opferbereitschaft geben muss und suchen in der gnadenlosen Liebe zur Konsequenz Gemeinsamkeiten mit den berüchtigten Mordschwestern. Schließlich sagen die Rabtaldirndln: "Wenn es mit uns einmal zu Ende geht, dann wollen wir die letzte Strecke würdig bewältigen.“

Eine Kooperation mit dem brut Wien

„Die so entstandene Performance „Böse Frauen“ unter der Regie von Ed. Hauswirth schafft den Spagat zwischen Leichtigkeit und Beklemmung, Augenzwinkern und Realität. Sie zwingt Zuschauende zur Beschäftigung mit Verdrängtem, ohne dass man sofort merkt, wie ungut es ist.“

Wiener Zeitung, 14..12.2018

„Es ist ein äußerst dichter und perspektivenreicher Abend, an dem die drei auf der kargen Bühne (Ausstattung Georg Klüver Pfandtner) Pflegebedürftige verkörpern oder – äußerst fantastisch – die Tücken und Problemzonen als Pflegeroboter erahnen lassen oder zutiefst persönliche Geschichten vom Tod, einer der größten Tabuzonen der Gesellschaft, erzählen “

Kleine Zeitung, 13.12.2018

Die Rabtaldirndln und Ed. Hauswirth

Konzept & Umsetzung

Ed. Hauswirth

Regie

Barbara Carli, Rosa Degen-Faschinger, Gudrun Maier

Schauspiel

Gerda Saiko

Dramaturgie

Georg Klüver-Pfandtner

Ausstattung/künstlerischer support

Gudrun Maier

Produktionsleitung

Nina Ortner

Technik